Dabei muss sich der Schüler an unterschiedlichen harten Materialien wie Holzbrettern, Ziegelsteinen oder ähnlichen bewähren.

Der Bruchtest zeigt, welche Stufe er in seiner körperlich-geistigen Entwicklung erreicht hat.

Er gehört nicht zu den üblichen Trainingsinhalten. Der Bruchtest nimmt eine Stufe in der Taekwon-Do-Praxis ein, die ein gewisses Maß an technischer Perfektion und geistig-seelischer Reife voraussetzt. Im Bruchteil einer Sekunde muss das gesamte Tun in einem einzigen Punkt des Körpers konzentriert werden. Nur durch die harmonische Aktivierung der vollen körperlichen und geistigen Kapazität ist es möglich, die scheinbar unüberwindliche Materie zu zerbrechen.

Der Massebruchtest erfordert einen großen Kraftaufwand, der hauptsächlich durch den Einsatz der Körpermasse zustande kommt.

Da bei den hier zu erprobenden Techniken viel Masse bewegt wird, kann keine hohe Beschleunigung und daraus folgend auch keine hohe Geschwindigkeit erreicht werden. Massebruchtests werden häufig mit sehr dicken oder mehrfachgeschichteten Materialien durchgeführt.

Beim Geschwindigkeitsbruchtest ist es nicht unbedingt erforderlich, das Bruchtestmaterial aufzulegen oder sicher zu fixieren.

Man kann das Material in die gewünschte Position bringen, indem man es hochwirft, hinstellt oder mit nur einer Hand locker hält. Durch den Einsatz von verhältnismäßig geringer Körpermasse kann die Körperwaffe stark beschleunigt werden und erreicht eine sehr hohe Geschwindigkeit. Im Moment des Auftreffens macht man sich die Trägheit des Materials zunutze.

Taekwon-Do ist eine dynamische Kampfkunst, deren Potential in erster Linie auf der Schnelligkeit der angewendeten Techniken beruht.

Jeder Bewegungsablauf ist darauf ausgerichtet, in kürzester Zeit „explosionsartig“ die größtmögliche Beschleunigung und Geschwindigkeit zu erreichen. Dadurch wird die gewünschte Wirkung erzielt, die in der Selbstverteidigung und im Wettkampf erforderlich ist. Aus diesem Grunde ist der Geschwindigkeitsbruchtest die typischere Form, um im Taekwon-Do Techniken zu erproben. (Aus: Kelch, Alexander: Bruchtests: Taekwondo in Perfektion. Niederhausen/Ts.: FALKEN, 1991.)